Das Hyatt und ein lahmes Bein

Veröffentlicht am 17. Mai 2023 um 12:31

Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich meine Verletzung total unterschätzt hatte.

Die Rundreise, so interessant sie auch war, so rücksichtsvoll der Reiseleiter und meine Mitreisenden auch bei Stock und Stein waren, sie war eine Überforderung für mich. Ich hatte Dauerschmerzen im rechten Bein, weil die Muskeln sich davongemacht hatten.

Nun kehrte ich nach Kathmandu zurück und landet zunächst in einem Hotel, in dem ich den Dreck mit den Fingernägeln vom Waschbecken kratzen konnte. Ich verließ das Haus noch am selben Tag.

Dann siedelte ich in ein Guesthouse über, in dem ich mir durch einen Salat viele Stunden im Restroom einhandelte. Völlig gestresst und etwas panisch, was nun werden soll, fing ich an zurück zu treten und die Lage mal sachlich zu beäugen.

Ich brauchte Treatments, Akkupunktur, was auch immer, ich brauchte ein Spa mit viel heißem Wasser und ein Pool/ Fitnessraum zum Muskeltraining, ich ertrug die laute Stadt nicht und ich entschied, dass ich nicht in dem Projekt arbeiten wollte wie geplant, weil ich es nicht für seriös hielt …was nun?

Meine Ärztin für Akkupunktur und Treatments liegt direkt gegenüber dem Hyatt, außerdem hatte ich alles, was ich brauchte: Pool, Spa, gesundes Essen, eine gute Matratze, zuvorkommmende MitarbeiterInnen, ein stabiles Internet  ... mit einer Ausnahme….einen bezahlbaren Preis. Aber wer nicht fragt, der nicht gewinnt.

Und so habe ich die salesmanagerin um Discout gebeten und es hat geklappt, ich wohne nun bis zu meiner Weiterreise im Hyatt!

Im Hyatt werden auch die Mönsche aus dem nahen Bouhda verköstigt, wenn sie sich hier mit Gläubigen oder Angehörigen treffen...ich bin also in allerbester Gesellschaft!

Es kostet immer noch, aber hier bin ich nun bestens versorgt, gehe täglich zu den Treatments ..."Hi Mam how are you today" ...ist die Begrüßung aller Masseurinnen und Physios im Blue Lotos Health Center, die Ärztin Dr. Kashi, quält mich mit täglicher Akkupunktur, die von Elektroströmen ordentlich verstärt wird. Ich mache Taxi Ausflüge mit meinem sehr versierten Guide Manik, der mich in die Kultur der Nepalesen einführt, lasse mir Kleider schneidern...ich habe 7 KG abgenommen...wenn das nix ist!...genieße das ganze Equipment dieser Luxuswelt in vollen Zügen, amüsiere mich über die Reichen und Schönen, meist Inder oder überdrehte Japaner, die zu Buddhas Geburtstag gekommen sind oder über  die Tik Tok filmenden Jugendlichen, die sich in allen möglichen Posen gegenseitig auf das Handy bannen.

Das stabile WIFI ermöglicht mir Online Video Sessions mit meiner Feldenkraislehrerin in Berlin. Das sorgt für Balance und Mitte – es wird.

Das eigentliche Leben findet woanders statt, was mir  viel mehr entspricht…. Ich gehöre eigentlich nicht hier her, aber in dieser Situation ist es ein Segen hier zu sein und zu genießen!

Rohit und der Tisch Nr. 15 waren für 20 Tage mein Zuhause

...ich bin über den Berg!

...und reise weiter.....................

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