Die Fidjis machten erst einmal Theater beim Ausreisen. Ich hatte noch kein aktuelles Ausreiseticket von Neuseeland nach irgendwo und trotz gültigem und verfügbaren Visum, wollte diese „blöde Fidji-Airline-Tante“ mich nicht reisen lassen. Sie konnte mich wohl nicht leiden, denn als ich dann doch ein altes Ticket fand, das sie anerkennen musste, war sie der Meinung, ich dürfe nur ein Gepäckstück haben. Ich musste 120 $ abdrücken, damit ich, wieder in letzter Minute, fliegen durfte. Am 8.Oktober flog ich bei 30° in Fidschi ab und erreichte Christchurch auf der Südinsel Neuseelands am Nachmittag bei 16° und strömendem Regen … wunderbar.
Ich habe das wirklich genossen, ich fror, war nass, die Abwesenheit von Schwitzen und Hitze beseelte mich derart, dass ich in eine open Air Bar ging, Aperol trank und Wein, fürstlich Scholle mit Zitrone und Kartoffelstampf aß … und am nächsten Tag…klar, war zu erwarten, mit Schnupfen im Bett lag. Aber ich habe ja immer 5-7 Tage Pause zwischen den Unternehmungen und so lag ich ganz gelassen im Bett und schlief mich gesund. Hinein in eine Welt, die ich lange nicht erlebt hatte. Westlich, organisiert, zivilisiert, planbar.
Christchurch ist eine moderne Stadt und ich empfand sie im Zentrum seelenlos. Dem Erdberben 2011sind 80% der Stadt zum Opfer gefallen und hat 185 Todesopfer gefordert. Alles mußte wieder aufgebaut werden. Historisches, dass nicht vollkommen zerstört war, wurde erhalten.
Bis heute sind noch Schäden zu sehen, das Meiste wurde neu bebaut. Ich finde, leider, zu steril. Nun, es war eine Kathastrophe und mir steht ein Urteil wirklich nicht zu.
Das Leben geht weiter und so finden z.B. Tanzabende auf einer Brache statt.
Dieses Urgestein erzählt den Kindern die Geschichte von Christchurch
Ich fand einen Arzt der treffsicher mein Ohrproblem diagnostizierte und mich mit Medikamenten versorgte (…und nach weiteren 4 Wochen, konnte ich wieder vollständig hören, ohne jegliche Einschränkungen). Das Loblied auf die neuseeländische Medizin konnte ich aber nur diese 4 Wochen singen, denn da begann mein Knie Theater zu machen und das war dann gar nicht mehr witzig.Aber erstmal reiste ich meinem Abenteuer E-Biketour, „alpes to the ocean“ entgegen. Ich dachte ja, ein wirkliches Abenteuer ist das sicher nicht, denn ich war ja schon so oft mit Nigra im Schlepptau hunderte von Kilometern geradelt. Und hier war es noch mit dem Luxus verbunden, dass ich Gepäckservice hatte, die Zimmer alle vorgebucht waren und so die Sicherheit bestand, wenn ich nicht ankomme, nach mir gesucht werden würde. Denn…ich hatte vor, diese und die beiden folgenden Touren, allein zu bewältigen.Eine Entscheidung, die ich heute nicht mehr fällen würde. Aber als es dann darauf ankam, konnte ich nicht zurück, wollte es wohl auch nicht. Durchhalten habe ich gelernt, von Kindesbeinen an. Wo es geht ändere ich ja immer, aber, wenn man nicht weiß, was kommt, kann man nicht um planen, oder? Und so war dann die erste Tour doch ein Abenteuer.
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