Ethnische Dörfer und die alten Bauweisen

Veröffentlicht am 25. Juni 2023 um 08:58

Hier bauen sie noch im alten Stil, Holzhäuser aus Teak, ursprünglich, die im Erdgeschoss offen sind und erst darüber liegt die geschlossene Etage, die die Schlafräume beherbergt. So werden die Häuser von unten belüftet, der Wind streicht hindurch, bei der Luftfeuchtigkeit ist das eine gelungene natürliche Be- und Entlüftung. Die Bewohner finden Schatten, sitzen auf großen Plattformen, reden, arbeiten, kommen zusammen. Hier arbeiten meistens die Frauen an ihren Handwerksarbeiten.

Auch die Küchen sind hier, die Hühner toben herum, wie es ihnen gefällt, die Alten schlafen und die ganz Kleinen werden in großen Körben während der Arbeit mit den Füssen in den Schlaf geschaukelt.

Fast jedes Haus betreibt einen Garten mit Gemüse, Obst und Blumen. Hühner laufen frei, Hunde hier im Süden sind oft gut gesichert ; der hier wurde gerade von den Kindern wührend er schläft, "geschmückt" !

Das Leben findet draußen, unter dem Haus im Schatten statt, es ist eine Gemeinschaft, die Häuser stehen dicht, oft im Rund um ein Dorfgemeinschaftshaus, vor dem geschnitzte, verzierte, nicht selten blutverschmierte Opferpfähle für die Opfertiere platziert sind. In diesen ethnischen Dörfern lebt der Animismus ….wir sehen z,B. viele Särge, heute aus Beton, früher aus Holz, vor den Haustüren, die die Alten aufnehmen werden, wenn es Zeit ist. Auch Blätterwer- oder Flechtwerk, das vor bösen Geistern schützen soll oder Hintertüren, die nie geöffnet weren, damit der Geist nicht herein kommen kann.

Es gibt Unmengen an Kindern, Jugendliche, viele auf Motorrädern, Eltern, Alte, Greise. Generative Durchmischung, von der wir nur träumen. Diese Dörfer strahlen eine unglaubliche Ruhe und Friedlichkeit aus. Das klingt sozialromantisch, ich weiß, aber dieses Land habe ich so bezaubernd, leise, still, friedlich und sicher erlebt, wie noch keines in der dritten Welt.

Die Straßen sind gut ausgebaut, die Infrastruktur scheint flächendeckend  hier im Süden zu sein, die Menschen verdienen besser. Sie bauen neue Häuser, leider zunehmend “modern style“ , heißt keine Häuser, die auf Stelzen stehen, unter denen die Luft floaten kann. Nein, feste Mauern aus Beton, alles schön dicht, weil diese Bauten nicht von Termiten zerfressen werden, weil das Holz immer schlechter wird, das die Einheimischen kaufen können, denn das gute Holz geht in den Export, weil Beton und mauern schneller geht.... weil man mithalten möchte in der neuen Zeit und damit es da drinnen nicht schimmelt, heiß und stickig ist, werden AC eingebaut, Lüftungsgitter gesetzt…weil die sogenannte Moderne und der Traum von einem modernen Haus, wer auch immer modern definiert hat, auch hier Einzug gehalten.

Diese Häuser beginnen in den Erdgeschossen bereits zu schimmeln, die Häuser können nicht "atmen", während die Häuser in traditioneller Bauweis luftig auf Stelzen stehen

Aber bei weitem wird nicht so viel „verbaut“ wie in Nepal oder Thailand. Viele Menschen pflegen die Tradition der alten Bauweise und die Schönheit dieser Häuser ist unübertrefflich. Sie passen und gehören in diese Landschaft, sie verwenden Holz, Schilf, Bambus…und in den Dörfern zeigt sich ein Miteinander, dass hoffentlich noch lange ein Miteinander bleibt. Nur die Dächer, die sind fast immer aus Bleck, zu mühsam die ständige Erneuerung, sagen die Dorfbewohner.

Leicht ist das Leben hier aber ganz sicher nicht, vielleicht zufrieden?

Ich glaube es ist  deutlich

In dieses Land habe ich mich verliebt!

Mein Guide sagt, es sieht nicht nur friedlich aus, es ist friedlich hier unten im Süden bei den Menschen auf dem Plateau und am Mekong.

Wir besuchen noch viele dieser ethnischen Dörfer, müssen leider immer wieder erleben, dass der Maniok auch hier die Natur zerstört, die Chinesen überall sind. Covid hat auch hier Vorschub geleistet…niemand kam, niemand kaufte, niemand verdiente! Also andere Wege suchen, um zu überleben. That´s it!

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