Tahiti...Traum oder Alptraum?

Veröffentlicht am 11. Dezember 2023 um 05:01

Wie hässlich ist denn diese Hauptstadt der Südsee, Papeete, das Zentrum Französisch-Polynesiens? Dann muss ich hören, dass dieses einstmalige Kleinod im Wesentlichen von den Deutschen bereits im 1. Weltkrieg zerstört wurde. Kriegsschiffe wollte Kohle für ihre Weiterfahrt kapern, nur, dass sie offenbar übersahen, dass es auf Tahiti keine Kohle gab. Aus Wut bombardierten sie die Hauptstadt in Schutt und Asche. Davon hat sich der Städtebau nicht erholt und es kam viel gesichtslose Architektur, wie überall in Asien, hinzu.Vor allem Betonbauten, die durch die Luftfeuchtigkeit schwarz, bisweilen grün von dem Algenbefall sind, werden mit den Jahren immer unansehnlicher.Auffallend die Obdachlosen, Müll in jeder Ecke, aber auch eine öffentliche Küstenparkanlage, die viele Möglichkeiten zum Verweilen bietet.

Frz. Polynesien steht ja immer noch unter französischer Aufsicht. Sie ist weitgehend unabhängig, aber das letzte Wort hat der frz. Präsident, den sie im Übrigen auch wählen, sowie ihren eigenen Präsidenten, den nur die Tahitianer wählen.Frankreich buttert jährlich 2 Milliarden Franc für 600000 Einwohner in die 5 Archipele mit insgesamt 1200 Inseln und Atollen. Traurige Berühmtheit haben die Atomversuche auf den Bikiniatollen in den 60iger Jahren erlangt. Allein deswegen ist Frankreich Tahiti etwas schuldig. Sie lassen Tahiti nicht vom Tropf, erstaunlicherweise sehr zum Unwillen der Tahitianer. Zwar hat Frankreich deshalb immer noch das letzte Wort, genauer betrachtet aber sind diese 2 Milliarden für Tahiti so notwendig wie die Touristen. Nur mit beidem können sie leben, überleben, denn Obst und Kapok, Kokosnussfasern und Fisch, schwarze Perlen und das Monoi Tiare de Tahiti, das Schönheitsöl, reichen nicht aus. Und so kämpft auch Tahiti, also Frz. Polynesien um einen Weg in die Moderne. Sie wollen unabhängig sein, können sich das aber nicht leisten…

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