20 Minuten Vietnam … oder im Bus ist es am Schönsten
Ich will es kurz machen: Auf der Route in Vietnam sahen wir vor allemeines: Straßen…die Bilder die ich hier zeige sind die Essenz der Highlights.
Das Land mag wunderschön sein, meine Tour war einfach nur Bus, Bus, Bus… und …zwei Platzhirsche mit bissigen Stuten. Oh mein Gott, ich dachte das gibt es nur in Groschenromanen, dass Ehefrauen andere Frauen wegbeißen, weil sie vor Verlustangst vollkommen paralysiert sind. Die zwei weiteren Teilnehmerinnen waren einsame Wölfinnen wie ich, es war eine Reise mit mir allein, nachdem ich die Hirschen mit ihren Stuten innerlich abgeschüttelt hatte. Und das war genau richtig!
Die angekündigten Bootstouren auf dem Mekongdelta erwiesen sich als 20 Minuten Motorboot und 10 Minuten Paddelboot…die Ankündigung des malerischen schwimmenden Dorfes in der Halongbucht mutete wie ein touristischer Fake an…. Hoi-An- die Laternenstadt, eine Massenveranstaltung für tausende von Touristen, der Wolkenpass war nicht mal eine Pause wert, das Abendessen in einem romantischen Restaurant am Fluss war ein schnelles Abfüttern. Landschaft haben wir kaum gesehen, dafür aber umso mehr leerstehende Wohnhäuser, die sich kein Mensch leisten kann und neue Autobahnen.
Vietnam zeigt sich mit mit allen Widersprüchen, die ich immer wieder in Asien erlebt habe.
Die Macht derModerne, die sich sowohl im posten von Schicki-Micki Bildern, als auch in der Motorrädermenge zeigt, trifft auf uralte Bräuche , Regeln und Lebensformen. Dazwischen nicht zu vergessen das unendliche Leid, dass die USA über dieses Land gebracht hat.
Hier liegen Zerstörung, Wachstum und Bewahren im Streit mit einander, einen Einklang habe ich nicht erlebt.
Hanoi, die Hauptstadt, zeigt sich modern und alt, lebendig und gediegen, traditionell und turbulent
Hue, die alte Kaiserstadt erlebte ich nur als Palaststadt
Der Weg zur berühmten Halongbucht führte uns durch riesige Gebiete mit Spekulationsobjekten, die alle leerstanden.
Umwerfende Ausblicke, aber overcrowdet, ein Andrang von Schiffen, auf denen manchmal, so wie bei uns, nur 20 Personen und weniger fuhren: Tourismus ist fast die einzige Erwerbsquelle.
Das schwimmende Dorf scheint nur noch für die Touristen zu existieren.
Auf den Inseln entwickelt sich ökologische Landwirtschaft.
Wie überall auf der Welt im ländlichen Raum: Überalterung!
Jedes Baby ist willkommen.
Über den Wolkenpass erreichten wir die Laternenstadt Hoi-An.
Und bevor wir den Mekong erreichten, durften wir sogar von einem Autobahnparkplatz aus ein Reisfeld anschauen…wie aufregend!
Wo das Vietnam ist, von dem ich immer wieder Schwärmereien hörte, keine Ahnung, vielleicht in einem anderen Leben! Zwei der drei Reiseführer waren derart gelangweilt, dass ich schon froh war, wenn der Reiseleiter uns Freizeit gab, dann konnte ich selber entdecken und das war eine ganze Menge.
Eine Bereicherung aber war unbedingt das Ende in Kambodscha: Angkor Wat…großartig, diese alten Tempel, freigelegt oder überwuchert. Das muss man gesehen haben.Urwald, verwunschen, von Bäumen umschlungen, unheimlich, offen und majestätisch, heilig und still...über 200 Tempel erzählen dir unentwegt Geschichten.
Das muß man einmal im Leben gesehen und erlebt haben! Ob im morgengrauen, bei praller Hitze oder in der abneddämmerung...es ist immer wie eine andere Welt.
Der Reiseführer Radeit war ein echtes Geschenk, ein wandelndes Wissen mit vielen guten Ideen, uns Angkor nahe zu bringen. Z.B.in der Bruthitze den Haupttempel zu besichtigen: wir waren allein, das war es wert!
Die lebendige Stadt Siem Reap, der Ausgangspunkt für TukTukfahrten nach Angkor Wat ist vor allem am Abend stimmungsvoll. Leider war unser Hotel außerhalb – keine gute Idee.
Ein kambodschanisches Nationalgericht probieren, ein Restaurant im alten Baustil, eine Theater-Zirkusveranstaltung mit sozialem und jugendkulturellem Hintergrund…absolut gelungen!
Reisfelder, Wasserbüffel, alte Dörfer…wir fuhren abseits der Straßen…ja so geht es auch! Was wir hier in drei Tagen erlebten wog 10 Tage Vietnam locker auf…die hätte man getrost auf 6 Tage zusammenstreichen können und dann lieber eine echte Mekongflußfahrt machen. Diamir: denkt mal drüber nach!
Selbstorganisiert, die Gruppe war - Gott sei Dank - schon abgereist, dann die Fahrt an den größten Süßwassersee Südostasiens, Tonle Sap mit dem Stelzendorf Kompong Pluk. Da der Seespiegel um die 8-10 Meter zwischen Regen- und Trockenzeit differiert, müssen die Häuser so gebaut werden.
Weiter geht es im Boot zu dem am Fluss und im See liegenden einem echten schwimmenden Dorf… In den insgesamt 2000 Häusern leben heute etwa 10000 Fischer und ihre Familien wie in alten Zeiten. Klar, die Boote haben Außenbordmotoren, es gibt Autos, Motorräder und Hightech. Aber die Art und Weise, wie der Fisch gefangen, präpariert, geräuchert und dann in den Städten verkauft wird…das ist ein hartes Leben.
Am 18. Januar 24 fliege ich von Kambodscha über Bangkok für 5 Wochen nach Sri Lanka...
....der erste große Schritt in die Verarbeiung dieses Jahres...zunächst mit allen Sinnen... Ayurveda... und ich sollte Unverhofftes entdecken...
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Kommentare
Liebe Brigitte, so langsam geht deine Reise zu Ende. Wir verabschieden uns mit großer Dankbarkeit von deinen unzähligen Fotos, den glasklaren Analysen, deinen persönlichen Eindrücken und der Möglichkeit an deinen glücklichen Momenten, wie auch an deinen Krisen teilhaben zu dürfen. Es ist nachvollziehbar, dass du schreibst: Du kannst nicht von deiner Reise "erzählen". Aber vielleicht wird es bei Treffen mit dir Gespräche geben, bei denen Erlebnisse und Gedanken passen, die wir dann gerne mit dir teilen. Deine Fotos vom Fotografen sind wirklich gelungen. Eine schöne Frau und ein ansteckendes Lachen. Wir freuen uns schon darauf, dieses Lachen live zu hören. Habe noch eine gute Zeit und komme langsam wieder zurück in den Norden. Bleibe gesund, auch wenn du deinen Massage-Engel leider nicht mitnehmen kannst. Fühl dich lieb umarmt von Claudia & Oliver