Meditation ist out

Veröffentlicht am 10. November 2023 um 15:31

Ich kam an und bezog meine Einzelzelle, Schweigen nach dem Abendessen-grandios. Erholsam. Die Meditation war so aufgeteilt, dass wir um 4.00 begannen und um 21.00 endeten, mit 4 Stunden Pausen saß ich – auf einem Stuhl – weil der Lotossitz schon lange nicht mehr möglich ist, 11 Stunden täglich bewegungslos. Gehen, wie in Thailand war nicht vorgesehen. Die Meditation an sich und das Schweigen, war genau das Richtige für mich.

Das alles war an sich nicht schwer, nur leider bekam ich jetzt die Quittung für den Sturz in Bali und 3 Wochen Hoch Belastung meiner Patellasehnen/ Kniescheibe….das linke Knie machte nach 4 Tagen schlapp, wurde dick und heiß. Eis, Ibuprofen und hochlegen…und meditieren ging so auch.Jeden Abend war allerdings 1 Stunde „Lesson“ angesagt, das hatte ich wohl in der Ausschreibung übersehen. Die ersten Tage ging es um die lebensbezogenen Lehren Buddhas wie Selbstverantwortung usw., da ging ich mit.

Aber dann kam die Wiedergeburt ins Spiel, die dazu diente, mir zu vermitteln, wenn du im jetzigen Leben gut bis, dann wirst du auch im nächsten Leben ein gutes Leben haben.Was bitte schön unterscheidet diese Aussagen von der Drohung der Christen: wenn du nicht gut bist, landest du in der Hölle.

Genau an dem Nachmittag des Tages noch bevor abends diese Indoktrination begann (als hätte ich es geahnt), entschied ich mich, mich mit meinem Knie in die reale Welt zu verabschieden und einen Arzt auf zu suchen. Ich denke ich habe in meinem Leben genug meditiert! 

Und ausserdem freute ich mich auf ein leckeres Essen...denn hier hatten wir nur um 6.30 und um 11.30 gegessen, danach fasten. Kannte ich alles aus Thailand und war nicht schwer, aber mit der Verletzung wurde ich zusehend dünnhäutiger.

 

Die Arztsuche gestaltete sich, im Gegensatz zu meinen Ohrenproblemen, vergleichsweise schwierig. In Neuseeland kannst du nicht einfach zum Arzt gehen und so landete ich wieder in einer Erstaufnahme, wie auch bei den Ohren, traf aber diesmal auf eine Ärztin, die sich nicht engagierte. Und so zog ich nach Röntgenbild und oberflächlichen Untersuchung mit dem Hinweis, weiter Ibu zu nehmen, ab.  Dann machte ich mich auf zu meiner nächsten Destination, das wunderschöne kleine Städtchen Devonport, ein Vorort gleich über den Sund, nördlich von Auckland. Hier wohnte ich im B&B bei Gabielle und David und war bestens mit meinem Pfannkuchenknie aufgehoben.Ich machte noch mehrere Versuche einen kompetenten Arzt zu finden, ohne Erfolg. Na, dann behandele ich mich eben selbst … mit Eis, Ibu und Bandage.

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