Bora-Bora...ein Südseefake für Superreiche

Veröffentlicht am 5. Januar 2024 um 04:44

Mein Flieger ging nach Bora Bora.

Ich wollte mich einfach nur erholen von den vielen Eindrücken. Stattdessen: Frust, Hitze, eine runtergewirtschaftete Insel.  Hotels stehen leer, Ruinen, vollmöbliert, vergessen und verrottet. Wenig Cafés und Restaurants…hier spielt sich jetzt alles auf den Atoll Inseln ab, den Motos.

Die neuen Hotels auf den Motos bieten alles, da muss der Urlauber nirgendswo mehr hinfahren.

Man schwimmt in der Lagune…ein Traum, keine Frage, isst im Hotel, läßt sich massieren oder spielt, trinkt, langweilt sich. Exkursionen sind beim hoteleigenen Büro zu buchen… und das Mainland, die Hauptinsel, verödet.Dabei sind die Preise exorbitant!Auf den Motos kostest ein Überwasserbungalow 4000-10000 € am Tag!

Die Motos, die Atollreste des Vulkans... die Perlenschnüre sind die Overwaterhäuser der Hotels

Ich konnte mir nur ein Hotel auf dem Mainland leisten…200 € am Tag und hatte eine Horror Woche.Da ich spät gebucht hatte, waren die beiden bezahlbaren Hotels ausgebucht und so landete ich in einem Hüttenhotel ohne Klimaanlage. Zwar lag es am Strand oder was davon noch übrig war, aber so simpel und abgewohnt, dass ich 10 Tage Woche nur durchgehalten habe.Die Temperaturen lagen bei 34-36° und die Hitze staute sich unter dem Strohdach…Horror. Ich erholte mich überhaupt nicht.

Auf den Bildern sah es so idyllisch aus...mein Fehler...niemals ohne Airconditon buchten.

 

Urlauber aus Deutschland, die vor 20 Jahren hier gewesen waren, waren total geschockt vom Zustand der Insel. “Hier kann man nur noch aufs Wasser schauen, schaut man zur Insel sieht man die Straße, gesäumt von Betonwänden mit dahinterliegenden Häusern, ein paar Supermärkte. In der Stadt, der Einzigen, fand ich einen einzigen Imbiss…es ist eine der teuersten Inseln der Welt, aber nur für die Superreichen. Und was ich dann später in Srilanka von meiner ayurvedischen Sitznachbarin erfuhr: jedes Reisebüro weiß das eigentlich, dass Bora-Boro nur noch auf den Atollen zu ertragen ist…da hat ja wohl mein Herr Kotzurek aus Berlin seine Schularbeiten nicht gemacht! 

An einem Tag unternahm ich eine Bootstour in die Lagune...ein Traum...mein Bora-Bora Highlight.

Haie fast zum Anfassen, aber nur fast, Stingrai, der mit uns spielen wollte, die bunte Vielfalt der Südseegewässer, tausende von fischen in gelb, blau, weiß, lila, Seegurken und was weiß ich noch alles...und beim Schnorcheln tief unteruns die Urgesteine der Meere: Leopardenrochen...riesig, ruhig dahingleitend, eine Spannweite von 4m...ich hatte einen der Einheimischen an meiner Seite...ich wäre vor Angst sonst abgesoffen.

Diese Unterwasserwelt an den korallenriffen, das ist schon etwas Besonderes, nun verstehe ich Tauchliebhaber....es war ein Traum, unvergesslich.

wir aßen auf einem Moto zu mittag, Einheimisches, schwammen in der waremn See und räckeltun uns am Strand....aufgepaßt bei der Platzwahl...Kokosnüsse können einen erschlagen.

Sylverster verbracht eich im örtlichen Beachclub, teuer, aber lecker und besser als allein in meinem Brutkasten Trübsal blasen.

Mitternacht gab es schon um 23.00, da stiegen ein paar Rakenten in den Himmel...dann war Ruhe. Doch was höre ich hinter mir: einige junge Tahitianer, die hier Urlaubmachen hören Radio...amerikanische Songs.

Ich schau sie an und frage: ihr habt so schöne Musik hier in eurem Land, warum hören wir die nicht?

sie freuen sich,ein touri, der ihre Kultur kennt und mag. Und so suchen sie einen Sender und dann erklingt am Strand, in der Nacht zum neuen Jahr, das vertraute Trommelnund der Gesang der Tahitianer, der Marquesas, der Polinesier hier in der Südsee.

Wir bewegen uns zu den Klängen, blicken auf die nächtliche See...ein Jahreswechsel der besonderen Art, eine kleine Versöhnung mit dieser Insel.

 

Am kommenden Morgen schauten plötzlich Gisela und Achim, die mit mir auf der Arnui 5 waren, an meinem kleinen Strand vorbei...sie waren auch genervt von der Abzocke hier auf bora-Bora. Am Abend verabredeten wir uns in dem einzig netten Restaurent, gleich um die Ecke. Eine Pizzeria vom Allerfeinsten

 

Während ich das hier schreibe am Strand von Bora Bora, ertönt aus dem Radio tahitianische Musik, eine Frau sitzt daneben, singt mit und bewegt sich im Rhythmus der Musik mit Bewegungen, die ich aus den Tänzen auf den Marquesas kenne. Hier scheint die Kultur wieder ihren Platz gefunden zu haben, die dem Herzen und den Gefühlen Ausdruck verleiht. Am Morgen wollte ich mich mit einem Trinkgeld bei den Zimmerversorgern für Obst und vieles gutes bedanken…non, und sie zeigten auf ihr Herz und lächelten.Trotzdem der Tourismus hier vieles überformt…das hat mich beeindruckt. Dennoch rate ich einem Normaltouristen: Finger weg von Bora-Bora.

Der Rückflug nach Tahiti führte mich nochmals nach Papeete, wo ich am letzten Abend dann doch noch dem Charme der First-Class- schwarzen Perlen erlag, bevor ich meine weite Reise zurück nach Süd-Ost-Asien antrat…18 Flugstunden.

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